Ein Hund nimmt einen Menschen in seiner individuellen Art so an, wie er ist. Wenn dies dem Hund gelingt, kann auch der Mensch damit beginnen, sich so anzunehmen, wie er ist. Bedenken und Bewertungen fallen in der einfachen Beziehung zu dem Tier weg.
So wie du bist, ist es genau richtig.
Allei die Gegenwart eines Tieres führt zu guten Gefühlen und zur Verringerung von Anspannung, Erregung und Stress. Gemeinsames Erleben von einfachen, angeleiteten Übungen, Streicheln und Bürsten, Spaziergänge und vielleicht auch ein Lauf durch die Natur verstärken Momente der Freude. Es festigt sich ein Gegengewicht zu negativen Gefühlen. Mut und eine zuversichtliche Lebenseinstellung entwickeln sich, um sich den Herausforderungen des Alltags zu stellen. Belastungen lassen sich einfacher ertragen.
Unser Gehirn ist wie ein Muskel – Gedanken und Gefühle, die wir häufig abrufen, verstärken sich. Positive Gefühle können wachsen und sich verfestigen.
Von Tieren lernen
Wir können im Umgang mit Tieren viel lernen: die Fähigkeit zur Empathie, Konzentration, Selbstwirksamkeit und Selbstbewusstsein. Durch die vorurteilsfreie und bedingungslose Zugewandheit des Hundes, können ich-bezogene Zweifel und Ängste verringert werden. Ein Perspektivwechsel findet statt. Diese Erfahrungen lassen sich auf zwischenmenschliche Ebenen übertragen. Sicherheit, Mut und ein positives Empfinden in sich selbst und mit anderen entstehen. Gleichzeitig fördern selbstständig durchgeführte Übungen mit dem Hund Eigeninitiative und Kreativität – individuelle Stärken und Kompetenzen werden neu oder wieder entdeckt. Freude und Spaß werden erlebt und positive Effekte ausgelöst. Viel Freude kann viel Belastung tragen.“
Einsatz in der Trauma-Pädagogik
Besonders Menschen, denen es schwer fällt, Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen und zu erhalten, können von der gemeinsamen Arbeit mit den Hunden profitieren. Daher leistet die tiergestützte Therapie insbesondere in der Trauma-Pädagogik eine wertvolle Unterstützung. So können traumatisierte Menschen durch den Kontakt mit den Hunden wieder Nähe, Geborgenheit und Körperkontakt zulassen. Denn der Umgang mit den Tieren ist authentischer und weniger bedrohlich als mit Menschen, so dass auch traumatisierte Menschen wieder ein Gefühl von Sicherheit bekommen. Einen sicheren Ort, in dem sie ihr Bedürfnis nach Nähe, Wärme und Geborgenheit, ohne Angst, ausleben können. Hier finden sie Verständnis für ihr Verhaltensweisen und erleben Unterstützung in der Bewältigung mit belastenden Erlebnissen und Situationen.